Die
Gattung Amorphophallus
ist weltweit bekannt für die berühmte Amorphophallus titanum, die
umgangssprachlich auch als "Titanwurz" bezeichnet wird. Die Titanwurz
hält den Rekord im Pflanzenreich für den größten unverzweigten Blütenstand. Der Blütenstand
kann eine Höhe von drei Meter und mehr erreichen. Neben dieser beeindruckenden
Art wurden bisher über 230 Amorphophallus Arten beschrieben - und jedes Jahr
werden weitere Neufunde veröffentlicht. Eine mehr oder minder vollständige Liste
aller gültig beschriebenen Amorphophallus
Arten und zahlreiche Fotos sind auf der Website der
International Aroid Society (www.aroid.org)
zu finden. Falls Sie an dieser faszinierenden Gattung Interesse haben, ist es
überlegenswert, Mitglied bei der International Aroid Society zu werden! Die International Aroid Society ist die weltweit
größte Gesellschaft für Aronstabgewächse und bietet eine kostengünstige
Mitgliedschaft mit vielen Vorteilen an!
Eine weiterte Webseite für Interessierte an Amorphophallus Hybriden ist:
www.amorphophallus-network.org Diese Seite stellt atemberaubende, neue
Hybriden vor, u. a. Amorphophallus 'John Tan' - eine einzigartige und
weltweit zum ersten Mal gelungene Kreuzung zwischen Amorphophallus variabilis
X Amorphophallus titanum!
Die Mehrheit der Amorphophallus Arten ist im subtropischen und tropischen Flachland an Waldrändern und an offenen Stellen im gestörten Primärwald in
ganz Asien heimisch. Wenige Arten kommen in Afrika vor (z. B. Amorphophallus abyssinicus, West- bis Ostafrika
und Madagaskar), in Australien (nur eine einzige Art, namentlich Amorphophallus galbra
aus Queensland, Nordaustralien und Papua Neu Guinea) sowie in Polynesien. Einige Arten, wie z. B. Amorphophallus paeoniifolius
(Madagaskar bis Polynesien), dienen wegen ihrer Knollen der menschlichen
Ernährung in der gesamten asiatischen Region.
Wie bei anderen verwandten Gattungen innerhalb der artenreichen Familie der Aronstabgewächse (Araceae), wie z. B. Arisaema, Dracontium und Typhonium, entwickeln die meisten Arten eine recht groß werdende, unterirdische runde bis längliche
Knolle oder ein fleischiges Rhizom, das den Pflanzen als Speicherorgan dient und bei den größten Arten der Gattung, wie z. B. Amorphophallus hewitii (Sarawak, Ostmalaysia), Amorphophallus titanum (Sumatra, Indonesien) und Amorphophallus gigas (Sumatra, Indonesien) ein Gewicht von bis
60kg und mehr erreichen kann. Bei den meisten Arten bildet sich in jedem Wuchszyklus nur ein einzelnes, langstieliges, schirmähnlich gefiedertes Blatt.
Dieses kann bei den Giganten der Gattung ein baumähnliches Aussehen haben. Bei einigen
Vertretern, wie z. B. Amorphophallus bulbifer (weit verbreitet in Indien
vorkommend), bildet sich bei guten Wuchsbedingungen ein zweites Blatt.
Sämlingspflanzen sowie Pflanzen aus in-vitro Vermehrung und gewonnen durch
Blattstecklingen neigen zur aufeinander folgenden Bildung von mehreren Blättern,
bevor sie ihre erste echte Ruhezeit beginnen.
Nach
dem Erreichen der Blühfähigkeit bilden die Pflanzen für gewöhnlich einen einzelnen Blütestand
vor der Entfaltung des Blattes aus.
Wenige Arten können mehrere Blütenstände pro Knolle entwickeln (z. B.
Amorphophallus polyanthus) und/oder sie bilden den Blütenstand nach der
Entfaltung des Blattes aus. Einige
Amorphophallus Arten gehen nach der Blüte eine einjährige Ruhezeit ein, d. h.
sie überspringen einen kompletten Wachstumszyklus.
Die Infloreszenz setzt sich zusammen aus einer manchmal farbenprächtigen Spatha (Pseudoblütenblatt) und einer inneren Spadix.
Die Spadix kann kürzer als die Spatha sein, oder auch aus dieser herausragen, und
sie hat für gewöhnlich eine andere Farbe. Die Spadix umfasst die eigentlichen, kleinen männlichen und weiblichen Blüten an ihrer Basis.
Der obere Teil (der Spadix Appendix) ist der für gewöhnlich sichtbare Teil der
Spadix. Am Tag des Öffnens des Blütenstandes sind die weiblichen Blüten fruchtbar und der Blütenstand kann einen manchmal sehr starken, unangenehmen Geruch verbreiten, der die Hauptbestäuber (Fliegen und bestimmte Käferarten) anzieht. Am zweiten Tag
(oder später) sind die weiblichen Blüten nicht mehr empfangsfähig, jedoch geben nun die männlichen Blüten ihren Pollen frei.
Daher werden normalerweise zwei kurz nacheinander blühenden Pflanzen benötigt,
um erfolgreich Pollen vom ersten Blütenstand auf eine zweite, danach folgende
Infloreszenz zu übertragen. Wenige Arten sind apomiktisch und bilden keimfähigen
Samen auch ohne eine Bestäubung aus (z.
B. Amorphophallus bulbifer,
Amorphophallus henryi, Amorphophallus kiusianus
und Amorphophallus muelleri). Nach einer erfolgreichen Bestäubung bilden sich aus den weiblichen Blüten manchmal sehr farbenprächtige Beerenfrüchte aus, die
ein, selten auch zwei oder drei Samen enthalten. Bei den meisten Arten sind die Früchte leuchtend orange bis scharlachrot gefärbt, wohingegen einige wenige Arten auch violett-blaue (Amorphophallus kiusianus, Südjapan, Ostchina und Taiwan) oder selten weißlich-grüne bis gelblich-grüne Beeren ausbilden. Die ovalen bis elliptischen
Früchte sind etwas fleischig und werden von Vögeln verbreitet. |
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